0488 |
Teilnachlass Erich Liebermann-Roßwiese |
ca. 1933-1945, 2003 |
Registraturbildner/Bestandsgeschichte: Es handelt sich um eine Sammlung mit Unterlagen (Briefwechsel, Abschriften von Dokumenten und Quellenrecherchen) zum früheren Leipziger Komponisten und Mitarbeiters des Mitteldeutschen Rundfunks Erich Liebermann-Roßwiese (1886-1942), der als Jude in einem Rigaer Arbeitslager ermordet wurde. Zwischen Oktober 1936 und Dezember 1939 ist eine Lücke in der Korrespondenz.
Weiterführende Bestandsinformationen: Die Komposition "Gedenken" befindet sich in der Leipziger Stadtbibliothek (Musikbibliothek).
Die Abschriften der Briefe (Maschinenschrift) sind digital einsehbar. Die Originale müssen für eine Einsichtnahme bestellt werden.
Findmittel: Findbucheintrag (2020), Datenbank |
0,35 lfm |
Hans Erich Liebermann-Roßwiese, geb. 25.8.1886 in Rosswiese/Brandenburg, Komponist, Pianist, Musikwissenschaftler zuletzt wohnhaft Lortzingstraße 14 (Judenhaus) am 21.4.1942 nach Riga deportiert.
Erich Liebermann-Rosswiese (familienintern "LL" genannt) war von 1928-1940 mit der Leipziger Konzertsängerin und Musikpädagogin Rose Michael geb. Arnold (1891-1947) verheirat. Ihr Sohn Wolfgang Michael aus der ersten Ehe mit Paul Michael (1892-1962) korrespondierte mit seinem Stiefvater LL und anderen Familienmitgliedern auch während seines Fronteinsatzes. In den Briefen finden sich Details zu den Restriktionen gegen die Leipziger Juden allgemein, sowie persönlich gegen LL bis zu seiner Deportation. LL war nach seinen eigenen Aussagen der einzige noch in Deutschland lebende Angehörige der Familie Liebermann.
Elisabeth Michael war die Ehefrau von Wolfgang Michael. Gemeinsam mit ihrem Sohn Klaus Michael übergab sie ihre Unterlagen im März 2012 als Schenkung dem Stadtarchiv. 2013 erhielt das Stadtarchiv durch die Kirchgemeinde Stuttgart Nord ein ergänzendes Exemplar der angefertigten und teilweise kommentierten Briefabschriften.
Bestandsbezeichnung bis 2021: 2.4.2.67 Teilnachlass Erich Liebermann-Roßwiese
Signaturbeispiel bis 2021: TNL Liebermann-Roßwiese |
Ellen Bertram, Menschen ohne Grabstein. Die aus Leipzig deportierten und ermordeten Juden, Leipzig 2001, S. 157.- Sophie Fetthauer: Erich Liebermann-Roßwiese, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2010 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00000982).- Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden, hg. v. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., München 2003, S. 829. |